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Solarpark-Projekt in Uffing: Abwarten lautet die Devise

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Eine Freiflächen-Photovoltaikanlage soll zwischen Lindach und Ziegelberg entstehen (Symbolfoto)
Der Solarpark in Schachmoos bei Schöffau, ein weiterer soll in der Nähe der Bahnstrecke entstehen. © Beispielfoto: Mayr

Alexander Wintermeier will abwarten, der Uffinger will schauen, was bei der Bundestagswahl herauskommt. Denn der Ausgang könnte Folgen für etwaige Zuschüsse haben.

Uffing – Der Abend des 26. September wird spannend genug. Daheim bei Alexander Wintermeier kommt aber noch ein kleines bisschen Nervenkitzel hinzu. Denn wer an diesem Tag als Sieger der Bundestagswahl hervorgeht, nimmt maßgeblich Einfluss auf das Großprojekt des Uffingers. Wintermeier plant auf seiner landwirtschaftlichen Fläche an der Grenze zu Eglfing in der Nähe der Bahnlinie einen Solarpark, den zweiten im Dorf. Einen gibt es bereits am Schachmoos (wir berichteten). Nicht einmal einen Monat vor dem Urnengang der Deutschen sagt der Lehrer am Telefon: „Ich bin am Abwarten, was bei der Wahl rauskommt.“ Wie sich herausgestellt hat, „ist Warten besser, als gleich etwas zu tun“, erklärt der Sohn des Altbürgermeisters. Es geht um Förderboni, die mit einer Klimaschutz-forcierenden Regierung deutlich höher ausfallen könnten.

Finanzierung steht

Soweit habe er alles fertig, „um auf den Startknopf zu drücken“. Die Finanzierungsfrage ist geklärt. Wintermeier hat eine Bank aufgetrieben, die ihm Geld auslegt. Etwa 1,2 Millionen Euro, wie er bereits im Februar für das Tagblatt durchgerechnet hat. 1,9 Hektar soll die neue, großflächige Photovoltaikanlage umfassen und eine Leistung von 1800 bis 2100 Kilowatt-Peak haben. Vom Dorf aus, um allen Befürchtungen entgegenzutreten, sieht man den Solarpark nicht. Gemeinsam mit dem Unternehmen Vispiron aus Penzberg hat er die Planungen vorangetrieben. Bei den Fachleuten von Vispiron fühle er sich „ganz wohl und gut aufgehoben“. Sie haben bereits die Anlage in Schachmoos bei Schöffau (1,25 Hektar, 2740 Module, 1000 Kilowatt-Peak Höchstleistung) konstruiert und gebaut. In seinem Bekanntenkreis sei die Resonanz rundum positiv gewesen. Nur in der Landwirtschaft habe er zwiegespaltene Meinungen vernommen. Ein Teil sieht’s immerhin ganz pragmatisch und sagt: „Irgendwo muss der Strom ja herkommen.“ Vor Widerstand oder Ähnlichem habe er keine Angst, betont Wintermeier. Am Ende versorgt die Anlage im besten Fall 600 Haushalte mit grünem Strom. Das sollte Argument genug sein pro Solarpark.

Realisierung könnte zügig gehen

Noch aber ist für Wintermeier Abwarten angesagt. Egal ob Rot, Grün, Schwarz oder Gelb – in fast allen Wahlprogrammen wird der Klimaschutz forciert. „Es scheint in die Richtung zu gehen, dass PV-Anlagen noch besser gefördert werden. Das wird alles noch ein bissl lukrativer“, sagt der Lehrer. Ähnlich entwickle sich der Strompreis. Regelmäßig verfolgt der Uffinger die Internetseite Netztransparenz, ein Infoportal, das sämtliche Kennzahlen sammelt und für jedermann ausspuckt. Der Preis für die Kilowattstunde Ökostrom stieg zuletzt an und liegt deutlich über der garantierten Einspeisevergütung, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regelt. Sobald sich die neue Regierungskoalition auf Richtlinien und Förderungen für das EEG einigt, wird Wintermeier sein Projekt in Gang setzen. „Könnte dann relativ schnell gehen“, sagt der Uffinger. Innerhalb eines halben Jahres dürfte dann der zweite Solarpark in der Gemeinde stehen.

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