1. Startseite
  2. Lokales
  3. Bad Tölz
  4. Bad Tölz

Neues Tölzer Heizwerk hinter dem Feuerwehrhaus

KommentareDrucken

Auf dieser Wiese hinter dem Tölzer Feuerwehrhaus planen die Tölzer Stadtwerke ein neues Heizkraftwerk.
Auf dieser Wiese hinter dem Tölzer Feuerwehrhaus planen die Tölzer Stadtwerke ein neues Heizkraftwerk. © cs

„Es gibt keinen 100-Prozent-Standort für ein Heizkraftwerk“, sagte Bürgermeister Ingo Mehner (CSU) in der Stadtratssitzung am Dienstag. Es gebe immer Nachteile, aber bei dem nun gefundenen Platz auf einer Wiese hinter dem Tölzer Feuerwehrhaus seien sich alle bei der Vorauswahl einig gewesen.

Bad Tölz - Stefan Drexlmeier, Leiter der Energiewende Oberland-Geschäftsstelle, und Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Huber waren ins Rathaus gekommen, um über den aktuellen Sachstand zu referieren. Drexlmeier erläuterte nochmals den Hintergrund. Im Tölzer Stadtgebiet werde beim Heizen noch zu 87 Prozent auf fossile Energieträger zurückgegriffen. Mit dem Ausbau des Nahwärmenetzes soll ein weiterer wichtiger Baustein für die Energiewende erreicht werden.

Die Standortsuche war nicht einfach. Ein lange geplantes Heizkraftwerk in der Benediktbeurer Straße am Fuße des Kogels war am Widerstand der Anlieger und Stadträte gescheitert. Der jetzige Standort war einer von über 20. Mit den Anliegern sei bereits gesprochen worden, berichtete der Geschäftsführer. Die seien zwar nicht glücklich über das Heizkraftwerk. Aber sie müssten keine Emissionen befürchten und hätten sogar einen Vorteil. Durch die zwei Gebäude (Lagerhalle und Heizwerk) seien sie lärmmäßig besser von der nahen Umgehungsstraße abgeschirmt.

40 bis 60 Meter lange Röhren

Was soll auf der Wiese, die per Erbbaurecht erworben wurde, entstehen? Zu den Ausmaßen der beiden Gebäude wusste Huber bislang nur vage Daten (20x30 und 20x40 Meter) zu nennen. Darin sollen ein Hackschnitzelkraftwerk und ein Blockheizkraftwerk unterkommen. Mittels einer Wärmepumpe soll, so erklärte Huber, über 40 bis 60 Meter lange Röhren die Bodenwärme entzogen und genützt werden. Mit dem „Power-to-heat“-Verfahren werden Stromüberschüsse von Solaranlagen zu Wärme umgewandelt. Eine Fotovoltaik-Anlage rundet die Technik ab, die eine Ausbauleistung von 14 Megawatt haben soll.

Für Planung und Bau erwarten die Stadtwerke hohe Zuschüsse vom Staat. Vor allem im künftig neu genutzten Moraltgelände, der Karwendelsiedlung und im Griesfeld sehen die Stadtwerke ein großes Abnehmerpotenzial. Es hätten sich auch schon Interessenten gemeldet. Im Herbst 2024 rechnet Huber mit den ersten Wärmelieferungen des neuen Heizwerks. Mittels Leitungen an der südlichen Isarbrücke sei übrigens auch das Badeteil „leicht quer zu versorgen“, ergänzte Huber.

„Und was macht man sonst nun im Badeteil?“, wollte Franz Mayer (Grüne) wissen, wo ja auch viel Fernwärme-Potenzial gesehen worden sei. Da sieht der Geschäftsführer des Tölzer Energieversorgungsunternehmens kein so großes Problem. Man habe das Heizwerk am Hoheneck erweitert und leistungsfähiger gemacht. Nötig sei allenfalls eine kleine Zwischenstation im Badeteil, wo „ein kleiner Gaskessel an wenigen Spitzentagen im Jahr“ zur Verstärkung des Wärmeflusses eingesetzt werde. Als Standort ist zum Beispiel die Pater-Hammerschmid-Straße im Gespräch.

Bad-Tölz-Newsletter: Alles aus Ihrer Region! Unser brandneuer Bad-Tölz-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus der Region Bad Tölz – inklusive aller Neuigkeiten zur Corona-Krise in Ihrer Gemeinde. Melden Sie sich hier an.

Auch interessant

Kommentare